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Beide
- Patrick McGoohan und Kiefer Sutherland - müsste man eingehender untersuchen
und vergleichen im hinblick auf ihre schauspielstatus, ihre starrollen, ihren jeweiligen einfluss
auf die produktion - hier THE PRISONER, dort 24 - die plotstrukturen
sowie ihre charismatischen superhelden-charaktere.
Einen ansatz in tabellarischer form findet man im nachfolgenden.
ZURÜCK ZUM HAUPTTEXT
Nicht
alles ist, wonach es aussieht, oder? Handelt es sich hierbei um eine zahlenspielerei
oder um eine zu lösende mathematische gleichung, was das leichteste
wäre?
Eher eine fixe idee, Patrick McGoohan und Kiefer Sutherland mit
ihren serien - NUMMER 6 hier, 24 da - eingehender
untersuchen, herausarbeiten zu wollen, was beide - personen wie
oevres, die man zunächst kaum in einem atemzug nennen würde
- eint; und sei es ex negativo oder in ihrer komplementarität.
Nötig
wäre freilich wiederholtes und mehrfaches anschauen der 24-serie,
um so viele facetten wie möglich zu erfassen. Aus zeitgründen
ist das gar nicht möglich. Bleibt ein abriss in tabellenform,
themen, aspekte und eindrücke, die sich aus mehr oder weniger
exakter erinnerung speisen, und die hoffnung, zukünftigen beschäftigungen
mit den beiden einflussreichsten fernsehformaten, die wir bisher
erlebt haben, behilflich sein zu können. Ergänzungen und
kommentare per e-mail sind willkommen.
GB
1967 |
USA 2001 - 2007 |
·
mastermind & (co-) produzent: Patrick McGoohan |
·
mastermind: Joel Surnow; & coproduzent Kiefer
Sutherland, jetzt: executive producer |
·
vor NUMMER 6 best bezahlter (fernseh-) schauspieler Großbritanniens,
nach NUMMER 6 rückzug in USA; fernseharbeit als akteur
bzw. regisseur praktisch nur für COLUMBO von freund Peter
Falk; einige unspektakuläre (?) kinorollen |
·
schon in jungen jahren einige kinorollen und -erfolge; erst
durch 24 zum best bezahlten fernsehschauspieler der USA geworden;
verträge mit sender Fox verlängert, 24-kinoversion
in sicht |
PRODUCTION
VALUES |
|
·
exzellent; teuerste britische serie ihrer zeit; nahezu alle
freiheiten für McGoohan; einige ausreißer durch übermäßige
verwendung von stock footage und "billigen" kulissen |
·
exzellent; visuell aufregend, teilw. documentary style,
nie langweilig, abgesehen von standardschauplätzen (z.b.
CTU) keine zwei einstellungen identisch |
INHALT,
FORMAT |
|
·
genre: spionage/agenten, SF/fantasy |
·
genre: krimi, agenten, politthriller |
·
(ex-) agent im staatsdienst, mußmaßlich hochvertrauliche
stellung |
·
(ex-) agent im staatsdienst, eminent wichtige anti-terror-behörde |
·
keine einblicke in sein dienstliches (vor-) leben, offen
für spekulation |
·
Was Nummer Sechs vermutlich hinter sich hat, ist Bauers
job, undercover, infiltration, verhör, folter... |
·
bedeutung der hauptfigur: unerlässlich; keine zweite
figur dieses formats in sicht |
·
bedeutung der hauptfigur: wichtig, aber nicht unersetzlich |
·
einzelgängerische hauptfigur, messianisch, charismatisch,
obsessiv in der verfolgung ihrer interessen und ziele; auch
als produzent/star/regisseur ("one-man show") |
·
einzelgängerische hauptfigur, obsessiv, fast übermenschlich
in der verfolgung und durchsetzung ihrer mission; unterstellt:
auch als coproduzent der serie; Bauer komplementärer zwilling
von Nummer Sechs |
·
existenzielles drama |
·
drama der (äußeren) umstände |
·
individualistisch, loyal vor allem zu sich selbst, den eigenen
prinzipien |
·
loyal zu staat, staatsorganen, staatsraison (bei aller impliziten
kritik) |
·
persönlicher, gar intimer austausch blockiert & gehemmt;
privates vorleben von Nummer Sechs unbekannt |
·
geringer persönlicher, nur angedeuteter austausch, zumindest
innerhalb der 24 stunden; Bauers privatleben zerrüttet |
·
publikum: zum nachdenken bringen; entspannte neugier auf
fortgang ohne verausgabung |
·
publikum: erzeugung eines suchtfaktors (adrenalin) bei zuschauern |
STIL |
|
·
allegorie, symbolismus, metaphorik, surrealistisch: gesellschafts-,
medien- und genrekritik |
·
eher sachlich in staffel 1, jedoch hyperrealistisch, bei
zunehmendem surrealismus durch ins aberwitzige und absurde kulminierende
ereignisse (politik, terrorismus, staatsraison, folter etc.)
etwa seit staffel 2; life imitates art: US-armee warnt
vor foltermaßnamen à la 24 als "unrealistisch" |
·
visueller eindruck: hell |
·
visueller eindruck: dunkel |
·
allgemeine stimmung: bedrohlich heiter |
·
allgemeine stimmung: düster |
STRUKTUR |
|
·
serialisiertes, formal abgeschlossenes drama |
·
serialisiertes, pro staffel abgeschlossenes drama |
·
unabhängige episoden, weitgehend unverbunden; wiederkehrendes
schlussbild |
·
offene und handlungsmäßig aufeinander aufbauend/kulminierende
episoden; cliffhanger-prinzip |
·
strukturelles gerüst: bilder, ideen, "roter faden" |
·
strukturelles gerüst: konzeptionelle handlung &
subplots "von A bis Z" |
·
schwelle des unglaubens: eher mittel, trotz fantastischer
elemente |
·
schwelle des unglaubens: niedrig, trotz oder wegen forcierten
hyperrealismus' |
·
eingeengtes setting: räumlich |
·
eingeengtes setting: zeitlich |
·
desintegration zeitlicher ("Wieder ein schöner
tag!") und stellenweise räumlicher verhältnisse,
individueller & psychologischer kontinuität (servicetechniker/gärtner) |
·
vorgebliche, in wirklichkeit fiktive einheit von zeit und
handlung (24 stunden: "Dies ist mein längster tag");
zeiteinblendungen, parallelmontage |
·
zirkulärer verlauf der handlung, zyklisch/antizyklisch,
konventioneller schluss unmöglich |
·
handlungsverlauf streng linear bzw. parallel (-schnitt);
seriell, ad infinitum, aber handlungslogischer abschluss |
·
paradoxe langsamkeit der handlung, aber für die zeit
schnelle montage; kein rechtes vorankommen in der sache ("kafkaesk"),
weder für figuren noch zuschauer; serienschluss konterkariert
erwartungshaltungen (meta-diskurs) |
·
atemlosigkeit als handlungsprinzip, straight-forward,
kein raum für spitzfindigkeiten (sophistication);
immer bewegung; serienkonformer abschluss, aber auch wichtige
figuren sterben reihenweise |
·
kontingenz (Kafka), dissoziativ, fragmentarisch |
·
kontinuität (episch), assoziativ, konklusiv |
MITTEL
& ZEICHEN |
|
·
analog; rückwärts; symbol: pennyfarthing
"ironisches symbol des fortschritts", hochrad als
uhr, ohne nutzen; hart |
·
digital; vorwärts; symbol
1: tickende uhr, verrinnende zeit; uhr (countdown) unendlich
wichtig; symbol
2: ballon "Rover" - amorph, soft |
·
McGuffin-prinzip: "Wer ist Nr. 1?", "Auf
wessen seite sind Sie?", "Warum haben sie sich zurückgezogen?"
- treibsätze der handlng, lösbar nur auf meta-ebene |
·
ursache - wirkung: Jedes problem resultiert in einer (auf-)
lösung bzw. antwort, trotz fortsetzung weiterer handlungsstränge. |
·
retardierung; science-fiction-elemente (Rover) beiwerk, technische
kommunikation (ausnahme rotes telefon zu Nummer Eins)
faktisch ohne bedeutung |
·
rasante beschleunigung; ohne technische kommunikation, (handy,
computer etc.) & alle transportmittel keine handlung |
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Both
- Patrick McGoohan and Kiefer Sutherland - ought to be explored and compared
more in-depth regarding their status as actors, their star roles, their influence on their production
(THE PRISONER on the one hand, 24 on the other hand), the structures of the plots
and the way their charismatic superhero charcters are presented.
The above table is a preliminary attempt, but only in German.
BACK TO THE MAIN TEXT
Everthing
isn't quite what it seems, is it. Are we presented here a pastime of numbers
or a mathematical equation easy enough to solve?
It's an idée fixe, rather, an obsession, an urge to
explore Patrick McGoohan and Kiefer Sutherland, who hardly anyone
would consider mentioning with the same breath, and both their series
- THE PRISONER on the one hand, 24 on the other hand
- more in-depth and work out what they have in common, with regard
to their star roles, their respective influence on the production,
the plot structures and their charismatic superhero characters.
And be it ex negativo or in their complementarity.
Of
course, repeated or even multiple viewing of the 24 series
would be required in order to catch and cover as many angles as
possible. For reasons of time this cannot be done. What follows,
rather, is a table, an outline of topics, aspects and impressions
created out of memory that may serve future examinations and comparisons
of the two most influential television products we have come to
experience so far. Currently it is in German language only. A translation
may be provided at a later date.
Those willing to add their views or comment on both the series ar
invited to send e-mails!
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